Äthiopien, die Wiege des Kaffees, ist in der ganzen Welt für seine Vielfalt an Kaffeebohnen bekannt. Kaffee ist im ganzen Land in verschiedenen Regionen zu finden – von wenigen Pflanzen in einem kleinen Garten bis hin zu weiten bewaldeten Hügeln, wo er wild wächst. Manche Käufer*innen verwenden Worte wie blumig, würzig, saftig und geheimnisvoll, um äthiopischen Kaffee zu beschreiben. Um in die EU eingeführt werden zu können, muss dieser stark nachgefragte Kaffee bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen.
Unternehmen wie GEPA – The Fair Trade Company, seit fast 50 Jahren Importeur von Fair-Trade-Produkten, importieren biologisch angebauten und Fair-Trade-zertifizierten Kaffee aus Äthiopien, um ihn auf dem deutschen Markt zu verkaufen. Neben dem Import ist ein weiteres Ziel von GEPA, ihre Handelspartner mit Schulungen zu verschiedenen Themen zu unterstützen, um den Zugang zu internationalen Märkten zu gewinnen, zu erhalten und zu verbessern. In Zusammenarbeit mit seinen Partnern in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien sowie in Europa leistet das Unternehmen Pionierarbeit – von der Schaffung von Marktchancen bis hin zur Entwicklung von Bio- und Fair-Trade-Produkten. So ist die Einhaltung der neuen EU-Bio-Verordnung, die Anfang 2022 in Kraft trat, für GEPA und ihre Handelspartner von zentraler Bedeutung. Die Kooperativen und Partner müssen gut vorbereitet sein, um die neuen Vorschriften einzuhalten und die Änderungen effizient und effektiv umzusetzen, damit sie ihren Bio-Kaffee weiterhin in die EU exportieren können.
Seit November 2021 unterstützen GEPA und die Allianz für Produktqualität in Afrika gemeinsam die Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU) beim Aufbau der notwendigen Kapazitäten, um diese Änderungen umzusetzen und ihre EU-Bio-Zertifizierung aufrechtzuerhalten.
Die SCFCU wurde 2001 gegründet, um Kaffee produzierende Kooperativen im Süden Äthiopiens zu vertreten. Heute vertritt der SCFCU 57 Kooperativen und über 80.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, was ihn zu einem der größten Kaffee produzierenden Kooperativen in Äthiopien macht. Die SCFCU-Bäuerinnen und Bauern bauen seit mehr als zwei Jahrzehnten hochwertigen Sidama-Kaffee an, verarbeiten ihn und exportieren ihren hochwertigen, rückverfolgbaren Kaffee direkt an internationale Käufer*innen.
Von den 57 Kooperativen sind 41 Kooperativen, die rund 53 000 Bäuerinnen und Bauern vertreten, nach EU- und NOP-Standards sowie Fairtrade zertifiziert und produzieren jährlich rund 10.000 Tonnen hochwertiger Bio-Arabica-Bohnen.
Im Rahmen der Kooperation von GEPA und der Allianz für Produktqualität in Afrika wurden bis Januar 2023 12 Mitarbeiter*innen des Qualitätsmanagements der SCFCU sowie die 32 Zertifizierungskoordinator*innen der Bio-Kooperativen vom Schweizerischen Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) geschult, um sie für die neuen Regeln und Änderungen der EU-Bioverordnung zu sensibilisieren und interne Kontrollsysteme zu entwickeln, die den Anforderungen des aktualisierten Standards entsprechen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde umfangreiches Schulungsmaterial entwickelt, das von Bio-Kooperativen und Landwirten weltweit genutzt werden kann. Die Schulungsunterlagen sind auf unserer Website in englischer Sprache verfügbar und werden noch ins Amharische übersetzt. Inhalte des Schulungsmaterials sind:
1. Einführung in die EU-Verordnung für Erzeugergemeinschaften
2. Anforderungen an die ökologische Produktion
3. Anforderungen an interne Kontrollsysteme (ICS)
Wenn Sie weitere Fragen zu dieser Zusammenarbeit haben, kontaktieren Sie uns bitte unter info@afpq.de.