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Audrey: Mehr Arbeitsplätze in der Schokoladenproduktion durch Zertifizierungen

Fairafric Ghana Limited, eine Tochtergesellschaft der deutschen fairafric AG, mit Sitz in Amanase bei Suhum, produziert seit der Zulassung im Jahr 2019 Bio-Schokoladen in Ghana.

Fairafric hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem bekannten Narrativ rund um die Schokoladenindustrie zu brechen und die gesamte Wertschöpfung der Schokoladenproduktion vom Baum bis zur Tafel nach Afrika zu verlagern. Daher finden alle Wertschöpfungsschritte – vom Anbau und der Ernte der Kakaobohnen bis hin zur Herstellung der Schokoladentafeln und der Verpackung – in den Fairafric-Anlagen in Ghana statt. Auf diese Weise können mehr Arbeitsplätze geschaffen und höhere Einkommen erzielt werden. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 85 Mitarbeitende in seiner ghanaischen Produktionsstätte und ist dabei, seine Produktlinien weiter zu diversifizieren.

Im Jahr 2020 begann das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit der Allianz für Produktqualität in Afrika, um bei der Bio- und Fairtrade-Zertifizierung der Schokoladenprodukte unterstützt zu werden.

Um die Auswirkungen der Qualitätszertifizierungen zu verstehen, die Fairafric mit Unterstützung der Allianz erhalten hat, haben wir die Qualitätsmanagerin Audrey Marmon-Halm befragt. Audrey ist verantwortlich für das Managementsystem für Lebensmittelsicherheit sowie für die Bio-Zertifizierung (und alle anderen Zertifizierungen). Sie begann im Oktober 2020 bei Fairafric zu arbeiten. Vor Fairafric war sie mehr als zehn Jahre lang in der Lebensmittelqualitätsbranche tätig.


Audrey, wann hat Fairafric die Zertifizierungen mit Unterstützung durch die Allianz erhalten?

Im November 2020 erhielten wir unsere Bio-Zertifizierung. Im Mai 2021 folgte die FSSC 22000-Zertifizierung. Das bedeutet, dass wir bereits jetzt jährlich auf die Einhaltung der Zertifizierungs-, Qualitäts- und Lebensmittelsicherheitsanforderungen auditiert werden. Beide Zertifizierungen haben wir in enger Zusammenarbeit mit der Allianz für Produktqualität in Afrika erlangt. Wir erhielten technische Unterstützung und Schulungen sowie finanzielle Unterstützung bei der Zahlung der Zertifizierungsgebühren.

Wie viele Arbeitsplätze konnten durch die Zertifizierungen geschaffen werden?

Nach den Zertifizierungen wurden 20 direkte Arbeitsplätze im Produktionsbereich geschaffen. Darüber hinaus konnten wir 5 indirekte Arbeitsplätze für Hilfskräfte oder Reinigungspersonal schaffen.

Unterstützt Fairafric verstärkt die Beschäftigung von Frauen?

Ja, wir haben 2 Frauen in leitenden Positionen. Darüber hinaus verfolgen wir eine Unternehmenspolitik, die Frauen ermutigt, (Führungs-) Rollen einzunehmen.

Haben die Zertifizierungen dazu beigetragen, neue Märkte zu erschließen? Wenn ja, in welchen Regionen?

Ja, der europäische Markt. Wir haben zum Beispiel einen ersten Auftrag von einem französischen Unternehmen im Januar 2022 erhalten. Wir stellen jetzt Produkte speziell für den französischen Markt her. Wir haben auch neue Geschäftsbeziehungen mit einem Schweizer Unternehmen aufgebaut.

Haben die Zertifizierungen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit beigetragen?

Auf jeden Fall. Eine Zertifizierung ist mit einer Reihe von Anforderungen verbunden, zum Beispiel hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit. Wir haben festgestellt, dass diese erfüllten Anforderungen die Kundenzufriedenheit erheblich steigern.

Welche weiteren Auswirkungen hatten die Zertifizierungen, insbesondere auf die Mitarbeitenden?

Eine wesentliche Auswirkung und Veränderung war die Einführung eines Managementsystems für Lebensmittelsicherheit. Geschulte Mitarbeitende sorgen nun bei ihren täglichen Aufgaben für Qualität und Lebensmittelsicherheit. Sie sorgen auch dafür, dass der Bio-Status der Produkte nicht gefährdet wird.

Was sind Ihre Visionen und Zukunftsaussichten?

Wir streben weitere Qualitätszertifizierungen an. Mit Hilfe dieser Zertifizierungen wollen wir Kund*innen auf internationalen Märkten gewinnen. Indem wir weiter expandieren, möchten wir mehr Arbeitsplätze bei Fairafric schaffen. Derzeit arbeiten wir konkret an der Diversifizierung unserer Produkte hinsichtlich des Mischverhältnisses und der Inhaltsstoffe. Wir verstehen die Anforderungen der internationalen Schokoladenindustrie immer besser. Da wir mit den bisherigen Qualitätszertifizierungen so gute Erfahrungen gemacht haben, haben wir uns vor kurzem um die Bio-Zertifizierung in Japan und den USA beworben, um auch auf diesen Märkten Fuß fassen zu können.