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Made in Senegal: Wie Rabalma zur grünen und fairen Textilproduktion kam

Baumwolle und Textilien sind wichtige Exportgüter für die senegalesische Volkswirtschaft, sehen sich jedoch verschiedenen Herausforderungen gegenüber. So bedrohen einerseits der Klimawandel und die damit einhergehenden abnehmenden Niederschlagsmengen den Baumwollanbau. Gleichzeitig haben Unternehmen aus anderen, überwiegend asiatischen Ländern dank besserer technischer Infrastruktur und hochmechanisierten Produktionsprozessen signifikante Wettbewerbsvorteile, was es ihnen erlaubt, ihre Textilprodukte kostengünstiger und in größeren Mengen auf dem Weltmarkt anzubieten.

Senegal bietet sich hier trotzdem eine Chance: das zunehmende Bewusstsein für fair und ökologisch gehandelte Textilprodukte vor allem unter europäischen Konsument*innen lässt die Nachfrage hiernach ansteigen und ermöglicht eine Spezialisierung auf diesen an Bedeutung gewinnenden Nischenmarkt. Hierzu sind jedoch meist international anerkannte Zertifizierungen wie der Global Organic Textile Standard (GOTS) notwendig, welche die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards überprüfen und bescheinigen.

Eine solche Zertifizierung ist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden und daher gerade für kleinere und mittlere Unternehmen häufig nur schwer umzusetzen. Deshalb unterstützt die Allianz für Produktqualität in Afrika solche Firmen u.a. durch passgenaue Trainingsangebote zur Vorbereitung auf die Zertifizierung.

Rabalma‘ ist eines der geförderten senegalesischen Unternehmen. Die kleine Firma stellt hauptsächlich Heimtextilien wie Decken und Kissenbezüge, aber auch Kleidungsstücke her. Die gesamte Wertschöpfungskette liegt dabei in Senegal: vom Anbau der Biobaumwolle über die Spinnereimanufakturen in der Region Tambacounda im Südosten des Landes bis zur Weberei und Färbung mit Pflanzenextrakten in der Hauptstadt Dakar im Westen. Nach über einem Jahr Unterstützung durch die Allianz erfolgte die GOTS-Zertifizierung des Unternehmens im Juni 2023. Neben dem Atelier in Dakar wurden zeitgleich die Handspinnereien in acht Dörfern Tambacoundas zertifiziert, in denen 150 Frauen beschäftigt sind.

Damit ist nicht nur ein ökologisch und sozial nachhaltiger Produktionsprozess bescheinigt, der zum Beispiel die Rückverfolgbarkeit der lokalen Biobaumwolle erfordert, sondern auch eine bessere Positionierung auf dem umkämpften Weltmarkt ermöglicht. Rabalma möchte dank der GOTS-Zertifizierung insbesondere seine Geschäftsbeziehungen nach Frankreich weiter ausbauen und so weitere Arbeitsplätze mit fairen Arbeitsbedingungen schaffen. Somit trägt die Unterstützung der Allianz für Produktqualität in Afrika dazu bei, das große Exportpotenzial im senegalesischen Textilsektor fair für Mensch und Umwelt zu nutzen.